Test Aragon Oktober 2015 / Infos 2016

Meine sportliche Zukunft liegt in der 1000-ccm-Klasse und … in Ihren Händen!
Sportliche Erfolge und finanzielle Zwänge prägten meine Saison 2015. Diese beiden Faktoren sind es auch, die mir die Planung der nächsten Saison erschweren. Denn die sportlichen Ziele, die ich aufgrund meiner Geschwindigkeit anvisieren könnte, würden die Kosten massiv erhöhen. Mein Ziel ist und bleibt eine WM. Kurzfristig gilt es aber genau abzuwägen, welche Schritte 2016 sportlich und finanziell Sinn machen. Klar ist bereits: Ich werde nicht mehr mit der 600-ccm-Yamaha R6, sondern mit meiner neuen 1000-ccm-Yamaha R1 unterwegs sein.
Rückblick 2015 – Gesamtdritter der Schweizermeisterschaft Superstock 600
Das perfekte Rennwochenende erlebte ich anfangs September in Dijon mit zwei Siegen in zwei Läufen der Schweizermeisterschaft (SM) in der Klasse Superstock 600. Damit war ich in zehn SM-Läufen der Saison 2015 nie schlechter klassiert als auf dem 4. Rang. Leider waren meine Titelchancen vor den letzten beiden Läufen am Slovakiaring doch «nur» noch theoretischer Natur. Deshalb entschied ich mich aus Kostengründen schweren Herzens, die Saison nach 10 von 12 Rennen abzubrechen und mich auf die Zukunftsplanung zu konzentrieren. Umso erstaunlicher, dass meine gewonnenen Punkte am Ende dennoch für den tollen 3. Gesamtrang reichten.
Klassenwechsel – Rollout mit 1000-ccm Yamaha R1 in Aragon
Diese Zukunft begann sofort nach dem Saisonabbruch. Mir war bewusst geworden, dass ich auf der 600-ccm-Maschine und in der Schweizermeisterschaft nicht mehr markant weiterkomme. Es braucht internationale Konkurrenz und ein höheres Niveau, damit ich mich in dem Tempo weiterentwickeln kann, das ich seit meinem Start als Motorradrennfahrer 2011 vorgelegt habe. Zudem macht ein Klassenwechsel Sinn, da ich auf der anspruchsvolleren 1000-ccm-Maschine stärker von meiner hohen Grundschnelligkeit und meinen technischen Qualitäten profitieren kann.
Kaum war diese Entscheidung getroffen, konnte ich die Yamaha R6 verkaufen und Mitte September eine Yamaha R1 der Firma Hostettler in Sursee erwerben. Es brauchte einige Nachtschichten bei Furrer Velo-Moto in Cham, um die R1 in der kurzen Zeit bis zum geplanten Rollout anfangs Oktober im spanischen Aragon vom Originalzustand auf mich abzustimmen. Fast alles klappte. Einzig auf den Umbau der Gabel und der Bremsen musste ich aus Zeit- und Kostengründen verzichten. Dennoch freute ich mich unheimlich auf die erste Ausfahrt mit meinem neuen Bike in Spanien.
Nach 12 Stunden Autofahrt erreichte ich Aragon und hatte fünf Tage Zeit, um mich mit der neuen Maschine anzufreunden. Bereits nach der ersten Runde wusste ich, dass es richtig gewesen war, diesen Schritt zu wagen. Von Anfang an kam ich sehr gut zurecht und fuhr gleich vielversprechende Rundenzeiten. Vom zweiten Tag an rächte es sich leider, dass ich die Gabel und die Bremsen nicht hatte umbauen können. Es traten Probleme auf, weil die Gabel etwas zu weich war und der Druckpunkt der Bremsen zu unstabil. Da ich keine anderen Teile dabei hatte, versuchte ich einfach, das Bestmögliche herauszuholen und wurde auch so von Tag zu Tag schneller.
Am Ende der Woche stand eine Rundenzeit von 1:56,5 Min. zu Buche. Zum Vergleich: Mit dieser Zeit wäre ich dieses Jahr bereits in den Top 20 der Startaufstellung des FIM Superstock Cup 1000 gelandet. Es machte mich denn auch etwas stolz, als mich ein paar anerkannte alte Motorradfüchse in meiner Box besuchten und mal schauen wollten, was ich denn für einer sei … Ich bin sehr zufrieden und äusserst zuversichtlich, dass ich mit einer umgebauten Gabel, neuen Bremsen und etwas mehr Erfahrung sogar noch um einiges schneller fahren kann.
Superstock 1000 – Ausblick und Kosten 2016
Für mich steht fest, dass ich 2016 in der 1000-ccm-Klasse Rennen bestreiten werde. Zur Auswahl stehen drei Serien: Die Schweizermeisterschaft Superstock 1000, der FIM Superstock 1000 Cup oder der IDM Superstock 1000 Cup. Rein sportlich bedeutet die Schweizermeisterschaft keine grosse Herausforderung mehr. Leider entscheiden in meiner jetzigen Situation nicht nur mein Können und mein Potenzial, sondern an dieser Weggabelung hängt sehr viel auch von den Finanzen ab.
Aus sportlicher Sicht würde ich am liebsten den FIM Superstock 1000 Cup fahren. Diese Rennsport-Serie (8 Läufe 2015) findet im Rahmenprogramm der europäischen Veranstaltungen der Superbike-Weltmeisterschaft statt. Das führt zu einer hohen Medienpräsenz, so werden die Rennen z.B. auch auf Eurosport übertragen. Die Meisterschaft gilt als wichtiger Schritt für junge Piloten auf dem Weg in die Supersport- und Superbike-WM. Einige Superbike-WM-Teams unterhalten sogar Juniorteams im Cup. Das technische Reglement ist auf höchste Seriennähe angelegt. Gefahren wird auf profilierten Einheitsreifen von Pirelli. Genial wäre, dass im April 2016 ein Lauf in Aragon auf dem Programm steht. Nach den ermutigenden Tests beim Rollout wäre es super, dort fahren zu können. Da die Rennen des FIM Superstock 1000 in ganz Europa stattfinden, wäre eine Teilnahme aber nicht nur mit grossem Zeitaufwand verbunden, sondern auch sehr teuer. Ich rechne in dieser Serie mit Kosten von rund 100‘000 Franken.
Möglich wäre auch ein Start im IDM Superstock 1000 Cup. Diese Serie wird hauptsächlich in Deutschland ausgetragen. und diente auch schon den Schweizern Tom Lüthi, Dominique Aegerter und Randy Krummenacher als Sprungbrett in die WM. 2015 waren fast 30 Teilnehmer aus der ganzen Welt an diesen Internationalen Deutschen Meisterschaften dabei. Das Niveau war extrem hoch. Doch auch für den IDM Superstock 1000 Cup müsste ich mehr Zeit und Geld investieren als bisher. Das technische Reglement ist fast identisch wie bei beim FIM Superstock 1000 Cup. Leider ist die Medienpräsenz in dieser IDM-Serie nicht so hoch. Dafür fallen auch die Kosten etwas geringer aus. Ich gehe von rund 80‘000 Franken pro Saison aus.
Sponsoren – herzlichen Dank!
2015 habe ich es geschafft, für rund 40‘000 Franken meines Budgets selbst aufzukommen. Das bedeutet im Alltag, dass ich jeden möglichen Franken von meinem Beruf als Elektromonteur in den Motoradrennsport investiere. Dennoch könnte ich ohne die Hilfe von Sponsoren keine relevanten Meisterschaften fahren und schon gar nicht von einer WM träumen. Ich bin all diesen Menschen, die an mich glauben und mich unterstützen von Herzen dankbar. Es freut mich sehr, dass ich dieses Vertrauen mit dem 3. Rang an der Schweizermeisterschaft bestätigen konnte.
Wie und wo ich in der nächsten Saison fahren werde, hängt davon ab, ob ich alte und hoffentlich auch neue Sponsoren davon zu überzeugen vermag, auch auf einem höheren Niveau bestehen zu können. Die Sponsorensuche wird in den kommenden Monaten ein Schwerpunkt für mich sein. Dabei ist es mir wichtig, interessante Gegenleistungen anzubieten. Das können Werbefläche oder Events (Sponsorenabend, Rennbesuche) sein. Selbstverständlich bin ich auch offen für andere Wünsche. Spätestens im März 2016 werde ich dann entscheiden müssen, in welcher Rennserie ich die nächste Saison anpacke. Aber egal wie und wo das sein wird, eines kann ich jetzt schon versprechen: Ein Michi Ghilardi gibt immer Vollgas!
Mehr Infos finden Sie auf www.michael-ghilardi.com. Wenn Sie sich für ein Sponsoring interessieren sollten, informiere ich Sie sehr gern auch persönlich über Ihre Möglichkeiten sowie meine Resultate, Ziele und Visionen. Sie erreichen mich per E-Mail an info@michael-ghilardi.com oder auf 077 436 86 48 – am liebsten ausserhalb der Arbeitszeiten. Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihr Interesse.